Die Gründe, warum Menschen im Frühjahr Müdigkeit verspüren, sind zahlreich. Einer der Hauptgründe ist die Veränderung der Lichtverhältnisse: Im Winter sind die Tage kürzer, und wir
sind weniger Sonnenlicht ausgesetzt. Mit dem Frühling kommen längere Tage und mehr Licht. Das kann den zirkadianen Rhythmus beeinflussen – die Fähigkeit eines Organismus, physiologische Vorgänge auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden zu synchronisieren. Der wichtigste zirkadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. Die Anpassungsphase kann
vorübergehende Müdigkeit verursachen. Unser Körper stellt Stoffwechsel und Hormonhaushalt dazu immer auf die jeweiligen Licht- und Temperaturverhältnisse der verschiedenen Jahreszeiten ein. Das kostet zusätzlich Energie und Kraft.
Aber geraten Stoffwechsel und Hormonhaushalt im Frühling wirklich so stark durcheinander? Schlafforscher nennen ganz andere Ursachen für die Ermüdungserscheinungen: Die Müdigkeit kann ihrer Meinung nach auch vom vermehrten Freizeitstress im Frühling und vor allem der langen, für gewöhnlich urlaubsfreien Arbeitsphase während der ersten Monate im Jahr kommen. Wer da über seine Kapazitäten gelebt hat, fühlt sich bei den kleinsten Veränderungen abgeschlagen und erschöpft. Und natürlich können auch allergische Reaktionen das Wohlempfinden im Frühjahr trüben. Fazit: Dass einige von uns unter dieser saisonalen Müdigkeit leiden, ist Fakt. Doch die Erklärungen dafür gehen weit auseinander und die Ursachen können vielfältig sein.