Der Blick auf die Erdoberfläche, die Atmosphäre, das Schimmern der Sterne, die unendlichen
Weiten des Weltalls – wie soll man da Schlaf finden? Und was bedeutet eigentlich „Nacht“, wenn
es im All doch permanent dunkel ist? Auf der Internationalen Raumstation ISS geht die Sonne an
einem Tag tatsächlich 16 Mal auf – und wieder unter. 90 Minuten braucht die ISS, um einmal die
Erde zu umkreisen. Der Tag-Nacht-Rhythmus wirkt von der ISS aus betrachtet, als ob jemand
ständig das Licht an- und ausknipsen würde. Deshalb schlafen Astronauten, ihrem Rhythmus auf
der Erde entsprechend, entweder mit Schlafmasken oder in abgedunkelten Kabinen, die auch das
Abdriften des Körpers verhindern.
Der menschliche Körper ist an die irdischen Tag- und Nachtzyklen angepasst, daher kann es
einige Zeit dauern, bis sich Astronauten an den Schlaf-Wach-Rhythmus im Weltraum gewöhnt
haben. Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind während der Anpassungsphase häufig.
Fortschritte in der Raumfahrttechnologie und der Schlafforschung helfen dabei, die Bedingungen
für Astronauten kontinuierlich zu verbessern. Da es im Weltraum keine natürlichen Tag- und
Nachtzyklen gibt, helfen beispielsweise künstliche Beleuchtungssysteme den Tagesablauf zu
simulieren – so auch auf der ISS. Außerdem können Geräusche von Maschinen oder anderen
Aktivitäten im Space Shuttel oder auf einer Raumstation den Schlaf stören. Daher werden oft
Geräuschunterdrückungssysteme eingesetzt.