Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass individuelle Unterschiede eine Rolle spielen können.
Nicht jeder wird von Vollmondphasen gleich stark beeinflusst. Andere Faktoren wie Stress,
Ernährung, Lebensstil und Schlafhygiene können ebenfalls eine Rolle bei Schlafstörungen
spielen. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Vollmond und Schlafstörungen
gefunden, während andere keine signifikante Korrelation feststellen konnten. Eine Theorie besagt,
dass das erhöhte Licht des Vollmonds den circadianen Rhythmus beeinflussen und die Produktion
von Melatonin, einem Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert, stören könnte. Einige
Menschen könnten auch empfindlicher auf Veränderungen im Umgebungslicht reagieren als
andere.
In einer sogenannten „Mondstudie“ haben Mediziner der Universität Basel 2013 festgestellt, dass
sich der Melatonin-Spiegel im Speichel der Probanden während der Vollmondphasen verändert.
Gleichzeitig schliefen diese im Durchschnitt rund 20 Minuten kürzer. Allerdings konnte man
dabei nur auf Messwerte von 33 Probanden im Schlaflabor zurückgreifen. Wissenschaftlich also
unzureichend. Ein Jahr darauf widerlegte eine neue Studie des Max-Planck-Instituts mit 319
Probanden die These vom „Schlafstörungs-Mond“. Jüngere Studien wiederum bestätigen die
Mondtheorie. Kritiker sprechen jedoch von einer Art Placebo-Effekt, bei dem schon die
Erwartung einer Vollmondnacht zu Schlafstörungen führen kann. Forscher raten sensiblen
Schläfern generell dazu, das Schlafzimmer ausreichend abzudunkeln.